Biographie

Alexa Wild

Akademisch geprüfte Übersetzerin aus Französisch, Journalistin und Autorin.

Seit vielen Jahren war mein Elternhaus kein Wirtshaus mehr, dennoch blieb es ein beliebter Treffpunkt für Einheimische. Wenn ich ganz still war, durfte ich als Kleinkind den Gesprächen der Bergarbeiter, Bauern und Eisenbahner lauschen. Es war ein buntes Gemisch Einheimischer, „Zuagroaster“, vor allem älterer, teils für mich furchteinflößend dreinschauender Männer, die sich um unseren Küchentisch trafen.
Noch seliger war ich als Kind, wenn ich bei den Autobusreisen dabei sein durfte, die mein Vater jahrzehntelang organisierte. Sie führten in verschiedenste Regionen Österreichs und ins benachbarte Ausland. Mein Vater bereitete sich immer gewissenhaft darauf vor und stimmte die Busgesellschaft gekonnt auf die jeweilige Kultur, Geschichte und die Gebräuche ein.

Diese Liebe für das Zuhören, für verschiedene Sprachen und Reisen sind mir geblieben. Als Übersetzerin und vor allem als Journalistin konnte ich sie auch in meiner beruflichen Laufbahn ausleben. Seit mehr als 25 Jahren bin ich zudem als Autorin tätig, in den ersten Jahren als Mitverfasserin.

Besonders freue ich mich über das Vertrauen von Zeitzeugen, die mir die drei Bücher ermöglichten, die im Keiper-Verlag erschienen: „Schwarze Nebel, weiße Hände“ über das Leben des staatenlosen Holzfällers Luca Sekolovnik; „Zu Mittag um zwölf war alles erledigt“ über zwei Familienschicksale an der Grenze sowie „Niemand wüsste von mir“ über Pepi Heußerer, einem ledigen Kind von Knecht und Dirn in der Zwischenkriegszeit.

Bei den Lesungen und literarischen Wanderungen zu den Originalschauplätzen im südsteirisch-slowenischen Grenzgebiet ergeben sich immer wieder neue Bekanntschaften und wertvolle Erkenntnisse.

Auszeichnung

Für den „Beitrag zur Sammlung und Bewahrung von Geschichte im besten Sinne des Wortes“ und dafür, „nationale Spannungen dadurch abzubauen“, dass ich „ein differenziertes Bild jeweils auch der anderen Seite“ vermittle, erhielt ich vom „Tschechisch-Österreichischen Anti-Atom-Verein“ den „Sonne + Freiheit Anerkennungspreis 2018“. Ich, so der Verein, gebe „jenen Menschen eine Stimme, die sie sonst kaum hätten.“ Besonders wichtig ist mir, dass diese Stimme auch authentisch bleibt, dass sich die Zeitzeugen in meinen Büchern in ihrer Erzählweise und Sprache wiederfinden.

Fremdaufträge

Gerne übernehme ich auch Aufträge für Familien- und Unternehmensgeschichten, auf Wunsch in Zusammenarbeit mit Historikern. Ebenso organisiere ich literarische Wanderungen zu den Originalschauplätzen der Bücher. Als Journalistin habe ich eine langjährige Erfahrung in den Bereichen Technik, Umwelt, Wirtschaft und Reisen.

Sprachen

Deutsch, Englisch, Französisch, Grundkenntnisse in Russisch