Die Bücher von Alexa Wild
Schwarze Nebel, weiße Hände
Die unfassbare Lebensgeschichte des staatenlosen Holzfällers Luca zwischen Österreich und Slowenien.
Erfolgstitel der Edition Keiper 2014, 168 Seiten, Pappband, 18,70 Euro (A)/18,19 Euro (D), ISBN 978-3-902901-44-6
„Luca“, Lukas Sekolovnik, Jahrgang 1925, einer der letzten lebenden Zeugen berichtet mit Witz, aber ohne Pathos, aus einer Zeit, ohne Wasser, ohne Strom, ohne Straßen, aber großen Zusammenhalts und berauschender Feste im steirisch-slowenischen Grenzgebiet.
Der staatenlose Sohn einer Taglöhnerin und eines Bauholzhackers überlebte bitterste Not, Schmuggler, schießwütige Grenzsoldaten, Partisanen, SS, Verräter, aber auch Jahrzehnte als Holzfäller im Forst.
Zu Mittag um zwölf war alles erledigt
Lebensgeschichten aus dem südsteirisch-slowenischen Grenzgebiet in Kriegs- und Notzeiten des 20. Jahrhunderts.
Edition Keiper, 2020, 168 Seiten, Pappband, 19,80 Euro (A)/19,26 Euro (D)
Extrem und für uns heute im Guten wie im Schlechten unvorstellbar war das Leben einer Familie aus der Untersteiermark. Sie kam auf der Suche nach einem besseren Leben kurz vor dem Ersten Weltkrieg in das Murfeld zwischen Mureck und Radkersburg und erlebte 25 Jahre des Vertriebenwerdens mit zum Schluss zehn Kindern, bis sich ein Bauer ihrer erbarmte. Er bot ihnen eine Bleibe und somit auch den Eintritt in die Dorfgemeinschaft.
Noch viel länger, nämlich 60 Jahre, suchten zwei Geschwister nach ihrem Vater. Ausgerechnet ein Geburtstagsausflug mit einer Jugendfreundin öffnete ihnen das Fenster in die Vergangenheit. Tochter und Sohn fanden in Slowenien nicht nur ihren Vater, sondern erfuhren auch, welches Verhängnis seiner Ermordung zwei Wochen nach Kriegsende voranging. Sie fanden dabei aber auch neue Freunde auf der anderen Seite der Grenze.
Niemand wüsste von mir
Pepi Heußerer war das ledige Kind „von Knecht und Dirn“ – geächtet, geschunden, mit einem Sautrog als Bett. Doch erfand sein Glück.
Edition Keiper 2022, 144 Seiten, Pappband, 20 Euro (A)/19,46 Euro (D).
Pepi Heußerer erlebte als einer der letzten Zeitzeugen jener Epoche am eigenen Leib, was es in der Zwischenkriegszeit hieß, als lediges Kind von Knecht und Dirn auf die Welt zu kommen. Er war als „Staudenwaugerl“ eines der vielen Kinder, die verschenkt, getauscht, verkauft oder einfach abgegeben wurden, weil es zu Hause zu wenig zu essen gab oder aus ähnlichen Gründen.
Als Jahrgang 1928 erlebte Pepi aber auch die harte Bauernarbeit vor der Mechanisierung, die Geselligkeit am Land etwa beim „Woazschälen“ oder bei Namenstagsfeiern. Der Glaube spielte damals noch eine große Rolle, die Hierarchien waren streng geregelt. In den Dorfschulen wimmelte es vor Kindern.
Der Zweite Weltkrieg mit seinen Gräueln gerade in der Grenzregion der Südweststeiermark flößte dem jungen Pepi offenbar weniger Angst ein als sein Ziehvater.
Doch Pepi hielt durch. Arbeitete als Knecht, Bergarbeiter, Fischabstecher, Schankbursch, Pelzreiniger und einiges mehr. In Cäcilia fand er schließlich sein großes Glück.